Milchwirtschaft Hochsauerlandkreis
Der Hochsauerlandkreis zählt zu den wichtigsten Milchregionen des Landes Nordrhein-Westfalen.
Es dominieren Familienbetriebe, die sich über Jahrhunderte mit ihrer Wirtschaftsweise an das hügelige Land und das spezielle Klima des Sauerlandes angepasst haben. Da die Böden nicht so nährstoffreich sind wie beispielsweise im Münsterland oder am Niederrhein, hat sich hier eine Landwirtschaft mit hohem Grünlandanteil entwickelt. Das bedeutet, dass weniger Ackerbau und dafür mehr Tierhaltung (Milchkühe, Fleischrinder, Schafe) praktiziert wird. Die Milchvieh- und Fleischrinderbetriebe des Kreises haben einen großen Anteil an der Entwicklung der wertvollen Kulturlandschaft.
Referinghausen wird geprägt durch seine Milchwirtschaft. Hier leben mehr Kühe (ca. 400) als Einwohner (rund 250). In vier Vollerwerbsbetrieben werden täglich rund 8.000 Liter Milch erzeugt, das sind etwa 40 volle Badewannen.
Referinghausen war seit seiner Entstehung eine bäuerliche Siedlung, die erstmals im Jahr 1269 urkundlich erwähnt wurde. Trotz schwieriger Bodenverhältnisse und geringer Niederschläge lebten die Bewohner hauptsächlich von der Landwirtschaft. Allerdings mussten die Höfe mit vergleichsweise wenig Land und einem kargen Lohn auskommen. So sah man sich hier schon früh nach zusätzlichen Erwerbsquellen um. Auch heute sind in der Landwirtschaft mehrere Standbeine gängige Praxis. Aufgrund der Nähe zum Ruhrgebiet bot der Tourismus seit dem vergangenen Jahrhundert ein attraktives Zubrot. Erholungssuchende aus den großen Revierstädten entdeckten das Sauerland und verlebten in einfachen und bezahlbaren Quartieren auf dem Bauernhof ihre „Sommerfrische“ (heute „Urlaub auf dem Bauernhof“). Traditionell beziehen im waldreichen Sauerland viele Landwirte ein zusätzliches Einkommen aus der Forstwirtschaft.